Die Coronawelle hat in den Spitälern wieder zu stark belegten Intensivstationen geführt. Die Belastungsgrenze für Ärzte, Pflegekräfte und unserer Reinigungsmitarbeiter ist längst überschritten. Krankenhausmanager warnen seit langer Zeit vor dramatischen Mangel an Pflegekräften. Viele wollen den Beruf wechseln und wollen sich nicht länger als lebende Schutzschilder für ungeimpfte in den Intensivstationen verwenden lassen. 

Eine Million Menschen arbeiten in Österreich in systemrelevanten Berufen. Krankenpflegerin, Handelsangestellte, Reinigungskraft, Polizist oder Ärztin – diese Berufsgruppen sind in der Corona-Krise besonders gefordert. Großteils arbeiten hier Frauen. Viele leiden unter unregelmäßigen Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung. Häufiger Schichtdienst, Überstunden und wenig bis gar keine Chance auf Home-Office – systemerhaltende Betriebe bekommen die Auswirkungen der Coronakrise besonders zu spüren. Nach wie vor stehen Gesundheitseinrichtungen in Österreich knapp vor ihren Belastungsgrenzen. Reinigungspersonal und Desinfektionsteams befinden sich seit Monaten mitten drinnen. Sie stehen an der Seite von Intensivmedizinern und Pflegekräften. Ohne klinische Sauberkeit würde die medizinische Versorgung ins Chaos stürzen. Für Alten- und Pflegeheime gilt das Gleiche – Dauereinsatz bei erhöhten Sicherheitsmaßnahmen und direktem Patientenkontakt hält die Pflege am Laufen.

350 seiner über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell in Österreich mit der Reinigung von Gesundheitseinrichtungen beschäftigt. Mit Schutzanzügen reinigen sie im Schichtbetrieb Kliniken und Intensivstationen. „Ein belastbares und krisenfestes Gesundheitssystem ist keine Wohlstandsforderung sondern eine Überlebensfrage“, mahnt der oberösterreichische Unternehmer. Seit Jahren fordert die Schmidt Holding als einer der führenden Dienstleistungsbetriebe mit Fokus auf Krankenhausreinigung höhere Mindestlöhne durch eine Abkehr vom Best-Bieter-Prinzip. Dieses regelt, dass öffentliche Ausschreibungen zumeist an jene Firmen gehen, die mit Billigangeboten die Gehälter ihrer Angestellten nach unten drücken. Gerade in systemerhaltenden Berufen wie der Reinigung führt das zu Prekarisierung und Überlastung. Für ein Land, das gewohnt ist, sich auf ein funktionierendes Gesundheitssystem zu verlassen, sind die Folgen kaum vorstellbar, sollte das System an seine Grenzen kommen. „Wir müssen gerade jetzt besonders auf die kritische Infrastruktur, auf unsere Gesundheitseinrichtungen, auf unsere Spitäler und Altenheime aufpassen. Wir müssen unsere Mitarbeiter so gut es geht schonen und alles tun, um den Betrieb in den Krankenhäusern aufrechtzuerhalten“, appelliert Schmidt an Politik und Wirtschaft.

Dass dies leichter gesagt als getan ist, versteht sich von selbst. Denn an der Belastungsgrenze zeigt sich, was schon länger schiefläuft: Viele der jetzt als systemerhaltend erkannten Arbeiten gehören zu den am schlechtesten entlohnten. „Wie kann es sein, dass diese Arbeit der Gesellschaft so wenig wert ist, während am anderen Ende des Spektrums das Zehn-, Zwanzig-, oder Hundertfache bezahlt wird?“, sagt Maximilian Schmidt, Juniorchef des Reinigungsdienstleisters, und fügt hinzu: „Wir müssen das Bild des Leistungsträger neu denken. Wir müssen auch Reinigungskräfte, unsere Lebensretter, als systemrelevante Stütze der öffentlichen Versorgung, als Träger des Gesundheitssystems und vieler anderer Bereiche begreifen.“

Die Coronakrise könne insofern auch eine Chance bergen, so Schmidt. Jetzt würden wir erkennen, dass die Produktion von Gütern für unseren Wohlstand sorge, aber die Fürsorge, die Pflege und die Versorgung von Menschen entscheidend ist für unser Überleben. Zu lange hätten wir das für selbstverständlich genommen „Neben Bonuszahlungen für SpitalsmitarbeiterInnen als Dank für deren Einsatz gegen das Coronavirus gehören viele weitere Berufsgruppen zu den Systemerhaltern: Alle verdienen Anerkennung und finanzielle Wertschätzung! „Unsere ReinigungsmitarbeiterInnen und Desinfektionsteams gehören definitiv zu den am schwersten belasteten“, so Schmidt in seinem Appell an das Land Oberösterreich.

Videobotschaft von Maximilian E.Schmidt zu diesem Thema: