„Ich wurde von der psychischen Zerstörung bewahrt und neugeboren!“ Viele dieser offenen Statements hörten die Teilnehmer des Managementclubs beim Vortrag von Hubert Neuper beim Clubabend im Multimediacenter von Schmidt. Als Grenzgänger bekannt hat er als Sport- und Veranstaltungsmanager bei den World Sport Awards of the Century Jahrhundertsportler wie Boxlegende Muhammad Ali und Pele nach Wien geholt. Und Schmidt Geschäftsführer Dipl.BW Karl Dauerböck holt diesen erfolgreichen Visionär nach Ried. Mit nobler Zurückhaltung glänzte die Rieder Presse durch Abwesenheit.

Neuper hatte sich nach dem Karriere-Ende 1985 auf seine Tätigkeit als Schischulleiter und Pilot beschränkt. In der Vorbereitung für die Schiflug-WM 1996 kam er aus dem selbst gewählten „Exil“ zurück. „Da habe ich mit einem Vorsatz gebrochen und begonnen, mich selbst darzustellen“, meinte Neuper rückblickend. Geschäftsführer der Sporthilfe und die erstmalige Durchführung des „World Sports Award“ 1999 in der Wiener Staatsoper waren weitere Stationen im Leben des zweifachen Familienvaters, der für den „Raubbau“ einen hohen Preis zahlen musste.

Wegen eines Burn-out-Syndroms zog sich der Sport-Manager für ein halbes Jahr in die USA zurück und arbeitete seine Erlebnisse in einem Buch („Flatline“) auf. Hubert Neuper prolongierte die Erfolgsgeschichte der österreichischen Skisprungnationalmannschaft bis weit in die 80er Jahre hinein und war 2facher Vierschanzenturniergewinner. Bei den Olympischen Spielen in Lake Placid 1980 und der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1982 in Oslo gewann er jeweils eine Silbermedaille. Neuper erreichte 50 Top Ten Platzierungen bei Skisprunggroßveranstaltungen von 1977 bis 1985.

Aus negativen Erlebnissen hat Neuper seine Lehren gezogen. Er engagiert sich nur noch für Dinge, von denen er voll überzeugt ist und versucht, „alles dafür zu tun, um glücklich zu sein“. Und wo sieht sich der Tausendsassa nach weiteren zehn Jahren? Neuper antwortet mit einem philosophischen Ansatz: „Das Leben findet jetzt statt. Und wenn man seiner Intuition folgt, wird man in zehn oder 15 Jahren genau das tun, was man machen will.“